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Zionismus

 

Allein schon der Begriff  “Zionismus” sorgt für Zündstoff. 1975 gab es in der UNO eine Zionismus-Resolution, in welcher die Mehrheit der Staaten den Zionismus verurteilte. Deutschland  hatte sich von der Ablehnung distanziert und mit nein gestimmt. Etliche Jahre später revidierte die UNO die einstige Mehrheitsentscheidung.
Die Nazis hassten den Zionismus und bekämpften ihn.

Zionismus ist eine Bewegung unter Juden mit dem Ziel einer Übersiedlung nach Israel. Der Begriff ist eine deutsche Sprachschöpfung, die von zwei Juden aus dem deutschen Kulturkreis kreiert wurde. Theodor Herzl und Moses Heß prägten den Begriff. Auch der jüdische Arzt Leon Pinsker aus Odessa hatte sich angesichts der Pogrome im russischen Zarenreich in seinem in deutsch erschienenen Buch “Autoemanzipation” in gleicher Weise geäußert.

Herzl selbst hatte (gegenüber dem Großherzog von Baden) geäußert, dass “der Zionismus ja schließlich ein Teil der deutschen Kultur” sei, dabei bot er ein jüdisches Palästina als deutsches Protektorat an. Der Bonner Journalist Moses Heß hatte schon 1886 in seinem Buch  “Rom und Jerusalem” die Juden dazu aufgefordert, in Palästina “freien nationalen Boden zu erkämpfen”.

Theodor Herzl gehörte zur jüdischen Gemeinde im habsburgischen Österreich-Ungarn. Er studierte in Wien und trat einer schlagenden, deutsch-nationalen Burschenschaft bei, aus der er später im Zuge antisemitischer Tendenzen  ausgeschlossen wurde. Dies geschah noch vor 1900. Früher hatte er, einer assimilierten jüdischen Familie entstammend, geäußert, er wäre am liebsten als preußischer Adeliger zur Welt gekommen.

Allmählich reifte in Herzl das Bewußtsein, Jude zu sein, insbesondere nachdem er als Korrespondent der Wiener Presse in Paris die Dreyfus-Affäre miterlebt hatte, wo ein französicher Offizier,  jüdischen Glaubens, zu Unrecht degradiet wurde.

Herzl schrieb das Buch ”Der Judenstaat” worin er seine Ideen und Visionen zum Ausdruck brachte. Die Sprache des neuen Staates sollte “wahrscheinlich deutsch” sein, die Hauptstadt ein “besseres Wien”.

Herzl wollte dem hochverschuldeten Sultan von Konstantinopel das Land Palästina abkaufen, wurde jedoch von diesem trotz seines Angebots von 100 Mio Pfund Sterling abgewiesen. Herzl hatte dieses großzügige Angebot gemacht, obwohl er noch nicht ein Pfund Sterling besaß. Herzl suchte Unterstützung bei reichen Juden, konnte diese jedoch für seine Idee nicht begeistern.

Im Jahr 1897 berief er den ersten Zionisten-Kongress nach Basel ein. Es war ursprünglich München als Tagungsort vorgesehen, jedoch hatte die dortige jüdische Kultusgemeinde sich gegen diesen Kongress ausgesprochen, woraufhin die Behörden ablehnten.
In Basel beschlossen 208 Delegierte aus 16 Ländern, dass in Palästina eine jüdische Heimstätte geschaffen werden solle, koste es was es wolle. Herzl sagte: “Heute noch ein Traum, aber wenn ihr wollt, in 50 Jahren Realität”. Das war prophetisch geprochen.

Unermüdlich suchte Herzl Kontakt mit einflußreichen Politikern zahlreicher Länder, auch mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. Dieser zeigte sich aber, nach anfänglicher Sympathie, aus Rücksichtnahme auf die verbündete Türkei zurückhaltend und ablehnend. Dabei spielten auch antisemitische Einflüsse eine ungute Rolle. Wilhelm II soll gesagt haben, dass der Zionismus eine gute Sache sei, aber mit den Juden nicht durchzuführen.

Trotz dieser Rückschläge wuchs die zionistische Idee. Auf dem dritten Zionistenkongress waren bereits 1300 Zionistenvereine vertreten.

Herzl reiste wieder nach Konstantinopel mit 40.000 Franken. Doch der Sultan weigerte sich strikt, die Juden in Palästina siedeln zu lassen. In Mesopotamien oder in anderen Teilen seines Reiches - ja, aber nicht im verheißenen Land Israel. Herzl lehnte jedoch solche Alternativen ab.

Enttäuscht von den Türken und Deutschen, wandte er sich nun an die Briten. Diese boten ihm Zypern, die Sinai-Halbinsel oder Uganda als Siedlungsgebiet an.
Herzl hatte jedoch an Palästina Interesse und bekundete schließlich  “wenn ich dein vergässe Jerusalem, so verdorre meine Rechte”. Palästina war das ausschließliche Ziel der zionistischen Bewegung geworden.

Als kompromissloser Gegner der zionistischen Idee erwies sich der Vatikan. Papst Pius X sagte: “Jerusalem darf nicht in die Hände der Juden fallen”.

1904, im Alter von 44 Jahren starb Herzl. Er wurde in Wien, geleitet von vielen Tausenden zu Grabe getragen. 1949 wurden seine sterblichen Überreste nach Jerusalem überführt.

Auch nach seinem Tod lebte seine Idee weiter und nahm mehr und mehr zu.

Es war die von Gott gewirkte Idee, dass sich Juden aus aller Welt in Israel sammeln sollten, um dort einen neuen Staat zu gründen, entsprechend der Verheißung der Bibel.

Viele Juden aus den bedrängten Diaspora-Gemeinden des Ostens griffen Herzls Gedanken auf.
Bei den weniger bedrohten westeuropäischen Juden stießen Herzls Ideen nicht immer auf große Begeisterung. Auch im deutschen Judentum stand man Herzls Gedanken reserviert gegenüber. Man sah darin eine rückwärtsgewandte Bewegung, die den Juden unendlich viel Loyalitätskonflikte bereiten würde.Viele Juden, gerade auch in Deutschland, setzten in dieser Zeit auf Assimilation: Auf deutscher Erde stand unser und unser Väter Wiege, deutsch ist unsere Sprache, deutsch sind unsre Sitten, dem deutschen Vaterlande weihen wir unser Herzblut (Rabbiner Glück).
Doch all dieser Patriotismus nützte den Juden schlussendlich nichts. Oftmals blieb ihnen auf Grund ihrer Religion (oder Rasse) so manche Karriere versagt.

Allen Widerständen zum Trotz: die göttliche Idee setzte sich durch.
Der Zionismus wurde zur Grundlage des Staates Israel.

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