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Juden in Württemberg

Juden in Württemberg

 

Seit ca. 1050 gibt es Juden in Württemberg. Die ersten lebten vermutlich in Heilbronn, aber auch in Schwäbisch Hall, Eßlingen und Schwäbisch Gmünd  gab es Juden. Diese mußten sa_Judenfreidhof_1_[1]ich ihr Bleiberecht durch Geld erkaufen und auch für die Schutzleistung durch den Herrscher extra Steuern bezahlen.
Im Zuge der Kreuzzüge und der Pest wurden  in Württemberg ca. 50 Judengemeinden ausgelöscht.

In der Zeit danach wurden sie, wenn überhaupt geduldet, zu gesellschaftlichen Aussenseitern, denen die meisten Berufe verwehrt waren. Besonders Graf Eberhard im Bart lehnte die Juden ab und verfügte in seinem Testament, dass man alle Juden des Landes verweisen solle. Eberhard war als Pilger nach Jerusalem gereist, vermutlich religiös motiviert, wollte er die Juden aus seinem Land haben. Ein tragischer Irrtum des württembergischen Herrschers.
Nach seinem Tod wurde diese testamentarische Verfügung umgesetzt und sämtliche Juden des Landes verwiesen. Württemberg wurde arm.
Als im Laufe der Zeit wieder etliche Juden im württembergischen Land siedelten, hatten diese einen schweren Stand. Ihre Lebenssituation hing aufs Engste zusammen mit dem Wohlwollen des jeweiligen Herrschers. Dies bekam insbesondere Oppenheimer zu spüren, der als Finanzminister des Herzogs nach dessen plötzlichem Tod einem Gerichtsverfahren entgegensah, wo er unschuldig verurteilt wurde. 1738 wurde er am höchsten Galgen in Stuttgart hingerichtet. Eine Schande für das Land und die Stadt.

Erst 1806 erhielten die Juden die vollen Bürgerrechte. Allerdings lebten im Jahr 1810 erst 12.000 Juden in Württemberg, bis 1891 steigerte sich diese Zahl nicht.
Vermutlich war die Lebenssituation der Juden, trotz formaler Gleichstellung, schwierig.

Bis 1933 nahm die Zahl der Juden stetig zu. Danach kam die Katastrophe für die Juden. 1938 gingen in Stuttgart und anderswo die Synagogen in Flammen auf. 1941 fuhren die ersten Züge mit Juden ins Konzentrationslager nach Osten.

Nur wenige Juden überlebten den Nationalsozialismus. Nach Kriegsende wurde in Stuttgart wieder eine Synagoge gegründet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfreute sich die jüdische Gemeinde großer staatlicher und öffentlicher Anerkennung. Seit dem Fall der Mauer strömten aus dem ehemaligen Ostblock kontinuierlich Juden zu, so dass sich die jüdischen Gemeinden seither wieder vergrößern.


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