Frankreich

Frankreich

Es gab eine Zeit, als Frankreich, das stärkste Land des Kontinents war, vielleicht das stärkste Land auf der Erde überhaupt. Frankreich hat diese Position verloren. Der Grund lag nicht zuletzt in der Ausmerzung der Hugenotten. Das war für Frankreich eine Katastrophe, von welcher sich das Land bis heute nicht erholt hat. Dabei wurde dieser Zusammenhang in Frankreich noch nie erkannt.

Zwar ist die Hugenottenverfolgung nicht vergleichbar mit dem Holocaust. Allerdings wurde in Deutschland, im Gegensatz zu Frankreich, erkannt, wie verheerend das Morden an Israel war und welchen Schaden die beiden Weltkriege anrichteten und es wurde die Notwendigkeit einer Umkehr verstanden und diese auch vollzogen.
Anders in Frankreich. Weder von der Vertreibung der Hugenotten, noch von den Kriegen Napoleons hat man sich in der Tiefe des Herzens distanziert. Damit legte sich eine Last auf diese Nation, die sie weit zurückwarf.
Der Absolutismus war furchtbar, die französische Revolution war furchtbar und auch Napoleon war furchtbar für das Land. Eine Distanzierung findet jedoch von der heutigen französischen Gesellschaft nicht statt - Hauptsache ,so scheint es, war Frankreich dabei groß.

Kennzeichnend für Frankreich ist die Säkularisation der Gesellschaft. Christliche Einflüsse sind aus dem öffentlichen Leben weit hinausgedrängt. Es wird nicht Gott verherrlicht, sondern Frankreich, die Nation als solche erhält ansatzweise einen fast sinnstiftenden, um nicht zu sagen transzendenten, Charakter.

Franzosen identifizieren sich mit ihrer Nationalität und sie sind stolz darauf, Franzosen zu sein.
Die eigene Sprache wird hochgehalten und gepflegt und man achtet darauf, dass in supranationalen Organisationen möglichst viel französisch gesprochen wird.
Die Bereitschaft, sich einer anderen Nation unterzuordnen, gibt es nicht. Dies wird deutlich in den bilateralen Beziehungen zu anderen Staaten, aber ebenso auch in den multinationalen Organisationen wie UNO oder NATO. Frankreich ist beispielsweise aus der NATO ausgetreten, als man ihm Atomwaffen verweigern wollte.
In der EU ist Frankreich der dominierende Staat und Meinungsführer, obwohl Frankreich relativ wenig Beitragszahlungen leistet und auch nicht über eine größere Bevölkerung verfügt wie England oder Italien, dagegen wesentlich weniger als Deutschland. Gleichzeitig raubt die EU den Franzosen ihre nationale Eigenständigkeit.
Wogegen sich Frankreich eigentlich immer zur Wehr setzen würde, nämlich wenn die Nation Schaden nimmt, das wird im Falle der EU hingenommen: nationale Souveränität wird mehr und mehr aufgegeben zugunsten einer Behörde in Brüssel.
Trotz des starken französischen Einflusses in Brüssel, ist es letztlich eine Aufgeben nationaler Rechte.

De Gaulle wollte nur ein Europa der Vaterländer. Inzwischen strebt man in der EU aber ein Gebilde aus vereinigten Staaten mit einer eigenen Staatsbürgerschaft an.
Tendenziell birgt die EU die Gefahr in sich, dass Nationen wie Frankreich langfristig aufgelöst werden und in einer größeren Einheit aufgehen und damit als originale Nation untergehen.

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