Polen
“Noch ist Polen nicht verloren”, lautet die Nationalhymne. Von 1795 bis 1807 war Polen von der Landkarte verschwunden. 1807 wurde das Herzogtum Warschau von Napoleon I. als kleiner Staat gegründet. 1814 wurde auf dem Wiener Kongress das sogenannte Kongress-Polen geschaffen. Dieses Polen wurde jedoch - zwar mit einigen Sonderrechten versehen - dem russischen Zaren unterstellt. Nach Aufständen gegen die Russen verlor Polen seine Autonomierechte. Erst im Zuge des Ersten Weltkrieges wurde am 5.11.1916 der Staat Polen mit Zustimmung von Deutschland und Österreich - Ungarn gegründet. Auch wenn Polen zeitweise von der Landkarte verschwunden war, so war es doch als Nation nie aus dem Plan Gottes verschwunden. Polen als Nation kann man eine bedeutende Funktion und Berufung zuschreiben. Polen ist heute ein akzentuiert katholisches Land. Im 16. Jahrhundert gab es eine reformatorische Bewegung, die jedoch weitgehend unterging. Der Umgang mit Protestanten und Juden war - gelinde gesagt - nicht immer korrekt. Polen scheute nicht davor zurück, in den 20er - Jahren des letzten Jahrhunderts seine Machtstellung auszunutzen und in Litauen einzufallen, um sich große Gebiete anzueignen. Auch heute noch spielt die nationale und katholische Komponente im Selbstverständnis Polens eine bedeutende Rolle. Die Verehrung der Schwarzen Madonna in Tschenstochau erfolgt in einer extremen Weise. Diese Ausdrucksform gesellschaftlichen und religiösen Lebens muss hinterfragt werden und kann im Interesse Polens schwerlich gut geheissen werden. Es spricht sehr für Polen, dass dort der Kommunismus nie richtig Fuss fassen konnte, von allen ehemaligen Ostblockstaaten zeigten die Polen den grössten Widerstand gegenüber dem Kommunismus. Das sozialistische Gedankengut konnte die Polen nie überzeugen. Auch der polnische Papst hatte eine klare antikommunistische Linie. Polen leistete für den Umbruch und die Abdankung des Kommunismus in Europa einen wesentlichen Beitrag.
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