Schlechte Reform
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An den Universitäten wurde Ende des Jahres 2009 protestiert gegen die Neuregelung des Studiums. In Einklang mit den internationalen Vorgaben des Bologna-Prozesses wurde auch an deutschen Universitäten das Studium reformiert: Offensichtlich mit schlechtem Ergebnis. Das deutsche Bildungssystem hatte sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte bewährt. Im Zuge einer internationalen Angleichung musste nun Bewährtes aufgegeben werden. Magister- und Diplomabschlüsse wurden hinfälllig und statt dessen der Abschluss Bachelor und Master eingeführt. Obwohl diese Neuregelung an den deutschen Universitäten auf wenig Gegenliebe stieß, wurde sie durchgezogen. Nun ist das neue System flächendeckend eingerichtet und die Probleme sind da. Es gibt berechtigte Proteste dagegen. Das Studium ist verschult und es gibt nach Abschluss des Bachelor-Studiums zu wenig Plätze für den sich anschließenden Master-Studiengang. Das alles hätte man sich sparen können, wenn man es so gelassen hätte wie es war. Die Vorgabe nach Vereinheitlichung wurde im sog. Bologna-Prozess umgesetzt, wonach man sich dem amerikanischen System anzuschließen hatte. Die Eine-Welt-Phantasterei fordert auch an dieser Stelle ihren Tribut.
Zwar wird teilweise beteuert, dass die Reform an sich nicht schlecht war, sondern vor allem die Ausführung mangelhaft gewesen sei. Eine solche Aussage mag durchaus Richtiges widerspiegeln, kann jedoch nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass man sich das Problem hätte ersparen können, indem man alles beim Alten gelassen hätte. Auf Änderungen, die Probleme schaffen, kann man verzichten. Ohne Bologna-Prozess würde man heute besser dastehen.
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