Pol-AG  Politik und Gesellschaft - Fakten und Thesen

Start Übersicht Kontakt/Impressum

Russland

Putin gewinnt Wahl

demo gg putin 13

Putin ist der Sieger der Präsidentschaftswahl in Russland. Mit fast 65% konnte er ein überzeugendes Ergebnis erzielen.
In der deutschen Presse hat Putin offensichtlich wenige Freunde, weshalb er vielfacher Kritik ausgesetzt ist. So berechtigt diese Kritik teilweise ist, so fraglich ist sie andererseits. Denn auf dem 2. Platz landete ein Kommunist, auf dem 3. ein Milliardär und auf dem 4. ein Rechtsradikaler. Wem will denn die Presse ihre Sympathie schenken.
Die Kommentare zu Putins Wahlerfolg sind dubios. Es wird gesagt, Putin müsse jetzt versuchen die modernen Bürger hinter sich zu bringen. Das hat von Kretschamnn, der in Baden-Württemberg mit 25% Zustimmung Ministerpräsident wurde, noch niemand gesagt und auch der amerikanische Präsident wurde nicht mit 65% gewählt, trotzdem gab es von der Presse keine vergleichbaren Kommentare wie im  Falle Putins.
Aus der Abneigung der “freien Presse” gegen Putin könnte man schließen, dass dieser vielleicht gar nicht so übel ist, wie er dargestellt wird. Doch Manches befremdet an diesem Manne tatsächlich. Sein Vorgänger Medwjedew ist ihm wahrscheinlich vorzuziehen. Möglicherweise wird Letzterer nach Putin wieder Präsident. März 2012


 

Russland


Russland - ein Land, welches einen harten Umbruch hinter sich hat. Der Abstieg von der Supermacht, zunächst zu einem Staat der Krise und der Armut vollzog sich abrupt. Ohne äußere Einwirkung wie beispielsweise ein verlorener Krieg büßte daa_M_Russ_1_[1]s Land seine herausgehobene Stellung ein. Russland verlor in den 90er Jahren einen großen Teil seiner Bevölkerung, seiner Fläche, seiner Wirtschaftskraft, seines Militärpotentials, seiner strategischen Positionen. Vor allem aber wurde das Selbstverständnis der Supermacht UdSSR erschüttert, sie verlor ihre Identität. Somit musste Russland eine neue Identität suchen und finden, wobei der Prozess noch nicht abgeschlossen ist, Russland ist noch immer in einer gewissen Identitätskrise. Allerdings konnte Russland wieder Boden gewinnen. Wirtschaftlich steht es dank der hohen Energiepreise wieder gut da. Das Geld fließt auch in die Rüstung, Russland will seinen Platz als zweite Militärmacht hinter den USA behaupten.

Nach wie vor ist Russland ein Vielvölkerstaat, wobei allerdings - und dies verkompliziert die Sache wesentlich - ein Teil der Russen in den Nachbarländern lebt. Hier besteht ein nicht zu unterschätzender Konfliktstoff, denn es ist nicht davon auszugehen, dass diese Russen grundsätzlich langfristig mit ihrer Minderheitenposition zufrieden sein werden. Schon heute gibt es einzelne mehrheitlich russische besiedelte Provinzen in den angrenzenden Nachbarstaaten, die den Anschluss an Russland wollen. Nachdem die Nachbarstaaten sich vor etlichen Jahren aus dem Gesamtverband verabschieden durften, warum, so muss man sich fragen, sollten diese Provinzen sich nicht auch von ihrem ungewollten Staat verabschieden dürfen?
In wie weit die NATO mit ihrer Erweiterungs-Politik in Form einer Aufnahme zahlreicher ehemaligen Ostblockstaaten, vor allem aber in Form einer Aufnahme ehemaliger GUS-Staaten gut fährt, muss bezweifelt werden. An der Stelle, wäre mehr Sensibilität nicht fehl am Platz, vor allem könnte eine zeitliche Verschiebung zur Entspannung der Situation beitragen.

>>>