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Mord an Christen
In Malatya, einer über 400.000 Einwohner zählenden Stadt in der Türkei wurden am 18.4.2007 drei Christen, darunter der Deutsche Tilman Geske, ermordet. Sie gehörten einer freien evangelischen Kirche an und arbeiteten in einem Bibelverlag. Junge Moslems ermordeten die drei Männer auf bestialische Weise. Die Mörder hatten monatelang vorgegaukelt, sich für den christlichen Glauben zu interessieren und töteten nun die Personen mit denen sie so lange in Kontakt gestanden hatten. Der Mord geschah aus national - religiösen Gründen. Wäre solches mit umgekehrten Vorzeichen geschehen, also dass Christen in Deutschland aus national - religiösen Gründen Imame ermordet hätten, so würde es in der islamischen Welt zu Aufmärschen und Demonstrationen gekommen sein, wo aufs Heftigste gegen solche Untaten angegangen worden wäre. Auch die westliche Welt wäre aufs Äusserste empört. In diesem Fall geschah aber von der Politik sehr wenig. Kein deutscher Politiker war bei der Beerdigung anwesend, nicht Frau Merkel und nicht Herr Köhler, noch sonst einer. Warum haben sie sich nicht auf den Weg gemacht? Die moslemische Welt hätte das gut verstanden und dies als ein Zeichen aufgenommen. Noch unverständlicher aber ist die Reaktion der Kirchen. Es gab keine Demonstrationen, keine Aufmärsche, kaum Proteste. Man blieb bei der üblichen Tagesordnung: Christen drehen sich um sich selbst und um ihre Kirchen, man ist fast nur beschäftigt mit sich selbst und mit dem Bau seiner Gemeinde. Wie man Medienberichten entnehmen konnte, waren die 150 Moslems in Istanbul zunächst die Einzigen, die gegen das Unrecht öffentlich demonstriert hatten - von den 2 Mrd. Christen ist so gut wie keiner auf die Straße gegangen. Fehlt den verantwortlichen Christen das Gespür für das Angemessene, kommen sie nicht aus den Startlöchern, weil sie jahrhundertelang gelehrt wurden, sich zurückzuhalten. Fehlt ihnen die richtige Einschätzung für das aktuell Erforderliche? Wodurch werden sie abgehalten, das Richtige zu tun? Ein großes Vorbild und Ausdruck beispielhaften Verhaltens ist die Stellungnahme der Witwe des ermordeten Deutschen, die bekundet hatte, dass sie den Mördern vergibt. |