Pressefreiheit oder Maulkorb?
Will die niedersächsische Ministerin Özkan den Medien einen Maulkorb verpassen? Beim Thema Integration, soll eine sog. kultursensible Berichterstattung erfolgen, so das Vorhaben der CDU-Ministerin. Handelt es sich hier um den offiziellen Versuch einer Gleichschaltung? Es war wohl ein großer Fehler des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten das Hamburger CDU-Mitglied Özkan als Ministerin zu berufen.
Ist die Berichterstattung über die Integrationsproblematik nicht ohnehin schon relativ einseitig? Beispielsweise ist Folgendes festzustellen: Begehen Migranten Verbrechen, so sprechen die etablierten Medien meistens verschleiernd von einem 20-Jährigen oder - sofern die Staatsbürgerschaft vorliegt - von einem 20-jährigen Deutschen, welcher unter Verdacht stehen würde. Wird das Verbrechen von einem Deutschen an Ausländern begangen, so wird plötzlich die Nationalität herausgestellt. Als beispielsweise während der WM ein Deutscher im Streit über Fußball zwei Italiener erschossen hatte, wurde in den Medien breit über die Nationalität berichtet.
Somit stellt sich die Frage: Wird in zahlreichen deutschen Medien die Nationalität erwähnt, wenn die Verbrecher Deutsche sind und wird sie eher verschwiegen, wenn die Verbrecher Migranten oder Ausländer sind. Sollte dies eine freie Presse sein? Ist dies nicht eher eine manipulierte oder manipulierende Presse?
Ministerin Özkan wollte auf das Ganze offensichtlich noch eins draufsatteln. Dabei hatte sie sicherlich nicht die Absicht, die Presse zu verprellen, sondern war vermutlich der Meinung, damit viel Verständnis und Zustimmung zu finden, ob ihres staatsbürgerlich verantwortungsvollen Handelns.
Nur weil sie ein wenig überzogen hat, stieß ihr Ansatz auf Kritik. Dabei ist ihr Ansinnen wohl nichts Neues, sondern vermutlich seit langem gehandhabte Praxis in den Medien, wohl auch in solchen, die sich nun beklagen.
Als Fazit bleibt festzustellen, dass dieses ganze Szenario mit Pressefreiheit wenig zu tun hat.
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