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Was ist Kunst? Ist Kunst ein Wert an sich oder ist Kunst wertneutral. Kann Kunst unanständig und unsinnig, barbarisch und damit verwerflich sein?
Ist Kunst ein rechtsfreier Raum beziehungsweise beanspruchen die Kunstschaffenden einen solchen.
Generell wird Kunst dazu mißbraucht, um Interessen durchzusetzen. Kunst ist gleichsam ein Brückenkopf in die Gesellschaft zu deren Beeinflussung. Vieles was normalerweise einem totalen gesellschaftlichen Tabu unterliegt, wird via Kunst in die Gesellschaft gehievt und implantiert: Nach einem ersten Verwunderungs- oder sogar Ablehnungseffekt beginnt ein Gewöhnungsprozess, so dass zuvor Abgelehntes schließlich akzeptiert und übernommen wird, sogar teilweise praktiziert.
In aller Regel hat Kunst nicht einen Selbstzweck (Kunst um der Kunst willen), sondern einen instrumentalen Zweck, es stehen andere Interessen dahinter - grass ausgedrückt: es stehen imperiale, gesellschaftsbeinflussende und -verändernde Interessen im Raum.
Vor allem solange sich Kunst als harmlos und quasi bescheiden gibt, ist dies schwer zu erkennen und umso größer der Einfluss.
Als es in der Schweiz 2010 eine Volksabstimmung geben sollte über das sog. Nagelhaus in Zürich, fragte ein Berliner Professor wohl mit dem Unterton missbilligenden Erstaunens, ob es denn auch im Falle der Kunst Volksabstimmungen geben könne.
Dem kann nur entgegen gehalten werden, dass auch und gerade bei der Kunst die Abstimmung des Volkes gefragt ist. Da spielt es keine Rolle, ob der Stadtrat von Zürich das Kunstprojekt gebilligt hat - Kunst sollte schlicht nach demokratischem Verständnis für das Volk sein, warum sollte sich das Volk nicht seine Kunst auswählen, die es haben will. Jeder wählt die Kunst aus, die er gegebenenfalls im Wohnzimmer haben will, folglich wählt das Volk die Kunst aus, die es in der Stadt haben will. Woher kommt nur das wunderliche Erstauen, wenn das Volk sagt, was es will.
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