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Pfiffe beim Deutschlandlied

Gelungene Integration?

tükei fussball 1

Beim Fußballspiel zwischen Deutschland und der Türkei in Berlin am 8. Oktober 2010 gab es beim Abspielen der deutschen Hymne Pfiffe türkischer Fans. Zeigt sich hier der Erfolg der Integration? Tatsächlich handelt es sich schlicht um ein Fehlverhalten der Türken gegenüber Deutschland. Wenn jemand als Migrant oder Ausländer in Deutschland lebt und beim Abspielen der Nationalhymne pfeift, dann drückt er damit seine Ablehnung gegen dieses Land aus. In Deutschland leben zu wollen, die Leistungen dieses Landes in Anspruch zu nehmen und gleichzeitig dieses Land abzulehnen und zu verachten, passt nicht zusammen. Jedem Türken steht es frei, Deutschland zu verlassen und auch vielen (originär) Deutschen, die ihr eigenes Land ablehnen, steht es frei, dieses Land zu verlassen und sich um eine andere Nationalität zu bemühen. Besonders im grünen und linken Spektrum scheint es viele zu geben, die Deutschland grundsätzlich ablehnen. Vielleicht sollten alle diese Leute versuchen, irgendwo anders unterzukommen, Deutschland zwingt sie nicht, hier zu bleiben.
Die Pfiffe zu Beginn des Spiels zeigen erneut, dass die Integration in vielen Fällen gescheitert ist. Doch in der großen Politik scheint die Devise zu lauten: “Weiter so”. Nicht zuletzt die Aussage des Bundespräsidenten über den Islam als Teil Deutschlands legt diese Schlussfolgerung nahe. Für jeden Staat ist es ein Problem, wenn seine oberen Repräsentanten nicht in erster Linie für die eigenen nationalen Interessen eintreten, sondern andere Präferenzen haben. Sind solche Politiker fehl am Platz?

Zuzug nach Deutschland

Seehofer hat recht

Seehofer hat Recht, wenn er sagt, dass der Zuzug von Migranten aus der Türkei und arabischen Gebieten stärker beschränkt werden soll. Die Grünen vor allem, aber auch viele andere heulen auf und verlangen von Seehofer eine Entschuldigung. Es gibt hier keinen Grund, sich zu entschuldigen. Deutschland ist nicht verpflichtet, Menschen aus der Türkei oder aus dem arabischen Raum aufzunehmen. Die türkische Gemeinde beschwert sich über Seehofer, aber was sagt sie zur Propagierung von “Die Türkei den Türken”, eine Aussage, die in der Türkei weit verbreitet ist.
Dürfen sich im arabischen Raum Juden ausbreiten? Seit dem Zweiten Weltkrieg haben Zehntausende Juden verschiedene arabische Länder verlassen. Fast die gesamte internationale Politik ist sich einig, über einen Siedlungsstopp für Juden im Westjordanland. Wird hier mit dem gleichen Maß gemessen?
Eine moralische Verpflichtung könnte bestehen, Türken und Arabern und anderen zu helfen, sofern diese in einer großen wirtschaftlichen Not sind. Dazu müssen diese Menschen jedoch nicht nach Deutschland kommen. Vermutlich würden viele sich gerne in ihrer angestammten Heimat helfen lassen.
So richtig die Aussage Seehofers ist, so sehr muss die konkrete Umsetzung bezweifelt werden. Trotzdem ist zu hoffen, dass eine solche Aussage nicht nur dazu dient, den Trend zu einer Partei neben der CDU zu beeinflussen, sondern auch Teil der politischen Kultur zu werden.
Sogar auf eher internationalistisch ausgerichteten Internetportalen teilen ca. 75 % der Besucher die Position Seehofers.


Migranten-Debatte

Integration als Sprachproblem?

kopfbedeckung islam 2

Die deutsche Gesellschaft konzentriert sich im Rahmen der Sarrazin-Debatte um Integrations-Defizite. Dabei gilt das Hauptaugenmerk den fehlenden Sprachkenntnissen und einem davon abgeleiteten unterdurchschnittlichen Bildungsstand.
Dies zeigt jedoch, dass man in der deutschen Politik wenig begriffen hat von der eigentlichen Problematik.

Es gab viele Italiener und Spanier beispielsweise, die auch nicht Deutsch konnten und bei denen kein Integrationsdefizit ausgemacht wurde.
Das Problem ist nicht die Sprache, sondern die andere Kultur, insbesondere der religiöse Unterschied. Vielen Ehrenmorde liegt als Motiv die Vorstellung zu Grunde, dass eine junge Frau die westliche Kultur angenommen habe und sich damit der Apostasie schuldig gemacht habe. Das hat alles nichts mit Sprache zu tun.
Sieht man eine Konkurrenz zwischen Christentum, Aufklärungsphilosophie und Islam, so kann es sogar problematisch werden, wenn zunehmend kulturfremde Personen kraft guter Bildung, Förderung und vielleicht Protegierung in Schlüsselpositionen kommen, denn gerade dadurch könnte die freiheitliche Grundordnung gefährdet werden. Bildung ist kein Garant für rechtsstaatliches Denken und auch keinesfalls ein Schutz vor der Benachteiligung der Frau.
Das Problem ist die Zuwanderung: Beispielsweise klagte schon so mancher Migrant aus der Türkei über die Situation, die er in Deutschland vorfand. Dabei mag auch die Zerreißprobe mit gemeint sein, welcher sich so manche türkische Familie ausgesetzt sah, allein schon durch die sie umgebende westliche Kultur. Diese Problematik ließe sich vermeiden, wenn man die Menschen in ihrer angestammten Heimat ließe - wollte man ihnen materiell helfen, so könnte man dies auch dort tun.

Sarrazin hat Türe aufgestoßen
Das Buch Sarrazins hat die Tür geöffnet zu einer Diskussion über Integration. Dabei wird nun überall von Defiziten und Nachholbedarf gesprochen. Doch die offizielle Politik bleibt im gewohnten Raster: Deutsche müssen etwas tun. Nicht Migranten sind in der Bringschuld, sondern Deutsche. Migranten sollen beispielsweise Stipendien erhalten, Kurse besuchen können, als Lehrer eingestellt werden. Allerdings sollen ihnen bei Verweigerung der Angebote die Hartz IV - Gelder gekürzt werden, jedoch nur optional, in Form einer Ermessensentscheidung des Sachbearbeiters. Der einfache Sachbearbeiter soll für Gerechtigkeit sorgen, der mächtige Staatsapparat will sich heraushalten - so könnte man schlussfolgern. Ist dies ein Armutszeugnis?

Bleibt alles beim Alten?
In der ganzen Integrationsdebatte scheint es so, dass verbal diverse Missstände angeprangert werden, um vielleicht das Volk zu beruhigen, aber inhaltlich geht es weiter wie bisher: die Migranten werden eher bedient als zur Verantwortung angehalten. Dabei wird so getan, als ob man nun Maßnahmen ergreifen würde und die Meinung des Volkes respektieren würde. Doch bei näherer Betrachtung könnte man zu einer anderen Schlussfolgerung kommen.