Pol-AG  Politik und Gesellschaft - Fakten und Thesen

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Schuldkomplex

9. Nov. 1989

Fall der Mauer

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Am 9. Nov. 1989 fiel die Mauer in Berlin. Was keiner für möglich gehalten hatte, war Realität. Das Ganze war ein Handeln Gottes, nicht das Resultat einer zielstrebigen Politik.
Die Mauer würde in 100 Jahren noch stehen, hatten die Kommunisten getönt, doch sie wurden von der Wirklichkeit eingeholt und ihre Herrschaft zerbrach. Auch im Westen hatten die meisten jegliche Hoffnung auf ein Ende der deutschen Teilung aufgegeben und wer noch an der Einheit festhielt galt als gestrig und gefährlich für den Frieden. Die Realität war eine andere.
Interessant ist das Datum: ein 9. November. 1938 brannten an diesem Tag die Synagogen und 1989 fiel die Mauer - biblisch ausgedrückt: “als die Zeit erfüllt war”. Gott vergibt Schuld, auch die Schuld von Nationen. Das Ende der Teilung ist ein deutliches Zeichen dafür.


1989

Friedensgebete als Motor der Wende

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Im Oktober 1989 fanden überall in der DDR Friedensgebete statt. Nicht nur in den großen Städten, auch in Kleinstädten und Dörfern machten sich Menschen auf, um Gott zu bitten, das kommunistische Regime zu beseitigen. Nach dem Gebet ging es auf die Straße. Die Menschen hatten ihre Angst verloren. Vereint in dem Wunsch nach Veränderung ergriffen Christen, ob Baptisten, Pfingstler, Evangelische oder Sonstige, die Initiative und wagten die Konfrontation mit dem System. Der Zustrom war riesengroß, die Menschen strömten zu den Demonstrationen, trotz Drohungen des Regimes. Alles blieb friedlich, es kam zu keiner Gewalt. Ein Wunder vor aller Augen.
Die Zeit der Kommunismus war abgelaufen, das Regime fiel. Auch linke und bürgerliche Helfer der SED in Politik und Medien der Bundesrepublik konnten den Prozess, der zur deutschen Einheit führte, nicht hindern. Zunächst fiel die Mauer, dann kam die Einheit Deutschlands. 1989 war der Kairos Gottes, die Dinge nahmen ihren Lauf. 9.10.2012


 

Deutscher Schuldkomplex

“Und wenn das Geld im internationalen Kasten klingt, die deutsche Seele aus dem Feuer springt!”


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Vor 500 Jahren trat in Deutschland ein Ablass-Prediger auf namens Tetzel. Sein geflügelter Spruch lautete: “Sobald der Gülden im Becken klingt, im huy die Seel im Himmel springt” - eingängiger formuliert: “wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt”. Damit verführte er zahlreiche Menschen und trieb deren Geld ein zur Finanzierung des Petersdoms in Rom und auch zur Begleichung der Schulden des Erzbischofs Albrecht bei den Fuggern.
Grundlage des Ablassgedankens war das Schuldgefühl der Menschen. Stets wurde ihnen suggeriert, schuldig zu sein.
Heute wird den Deutschen wieder ein Schuldgefühl suggeriert: der Deutsche soll sich schuldig fühlen vor seiner Geschichte, schuldig wegen seines Wohlstands, schuldig gegenüber den Nachbarn, schuldig im Hinblick auf die Dritte Welt und schuldig in Sachen Umwelt - Hauptsache schuldig.
Vor 500 Jahren sollten die Ablasszahlungen die Menschen von ihrer Schuld befreien - so die Botschaft der Ablassprediger. Und heute? Sollen die Zahlungen, die überallhin in die Welt gehen, die Deutschen von ihrer “Schuld” befreien? Dieser “Schuldkomplex” ist die Grundlage zur Geldeintreibung, welche insbesondere im Hinblick auf ausländische und globale Belange hervorragend zu funktionieren scheint. Es gilt das Motto: “Und wenn das Geld im internationalen Kasten klingt, die deutsche Seele aus dem Feuer springt.” Wer nicht zur Gemeinschaft dieses Schuldkomplexes und Ablasshandels gehören will, wird als Spielverderber verunglimpft und als rechtslastig gebrandmarkt. Die heutigen Tetzels treten gehäuft in der Politik und den Medien auf.
(30.5.2010)

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