“Niemand hat uns einen Deutschkurs angeboten”
Unter dieser Überschrift griff die ZEIT [online vom 31.8. 2010] in die Sarrazin-Debatte ein. Dieser Ausspruch stammt von einem türkischen Gastarbeiter der ersten Generation, welcher im Gespräch mit der Redaktion diese Äußerung gemacht hatte.
Anstatt klar zu machen, dass der Mann selbst dafür verantwortlich ist, wenn er keinen Kurs besuchte, wollte die ZEIT offensichtlich auf das deutsche Versäumnis hinweisen.
Die damit transportierte Botschaft lautet: deutsche Pflicht, deutsches Versäumnis, deutsche Schuld.
Wollte die ZEIT suggerieren, der Deutsche sei mal wieder schuldig und der Türke sei benachteiligt worden?
Anscheinend war es für die ZEIT nicht nachvollziehbar, dass der Mann selbst hätte etwas tun müssen. Im Gegenteil: aus dessen Versäumnis wird noch ein Vorwurf an andere konstruiert. Die ZEIT fand dies offensichtlich angemessen.
Man kann sich kaum vorstellen, dass in irgendeinem anderen Land der Erde eine renommierte Zeitung auf die Idee gekommen wäre, so zu argumentieren.
Doch diesmal ging die Rechnung nicht auf: In den Zuschriften wurde die Redaktion schnell eines Besseren belehrt.
Im Fall Sarrazin scheinen die Macher in Medien und Politik plötzlich in der Defensive zu sein - das Volk glaubt den Parolen von Benachteiligung, Schuldigsein, Ausländerfeindlichkeit, Bereicherung usw. nicht mehr.
In einer Umfrage der BILD-Zeitung gaben über 90 % Sarrazin recht.
Die Politik und vielleicht auch die Medien werden wohl allmählich begreifen müssen, dass sich die Menschen trotz jahrzehntelanger Medienprägung eine gesunde Einschätzung der Fakten nicht haben rauben lassen.
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