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Nachkriegs-Architektur

“Grauer Maus - Stil”

Deutsche Nachkriegsarchitektur
 

Stil Graue Maus 13


Der Stil der deutschen Nachkriegsarchitektur will harmlos und schlicht sein, unprotzig und unauffällig. Man könnte vom “Grauen Maus - Stil” sprechen. Auszeichnen tut sich dieser Stil weder durch Schönheit noch durch Zweckmäßigkeit. Der Stil ist ein eher missratenes deutsches Nachkriegsprodukt - alles soll nicht nur ganz anders sein, sondern möglichst das Gegenteil des Vorherigen. Es war schwierig, auf dieser Basis einen ansprechenden Stil zu finden.

Für den Nachkriegsstil steht u.a. der Name Günter Behnisch. Eines von Behnischs berühmtesten Bauwerken ist das Münchner Olympia-Stadion, welches sich jedoch als wenig zweckmäßig erwies und bereits durch eine neue Arena ersetzt wurde. Die relativ flachen Ränge dieses Stadions verursachen eine große Distanz zwischen Akteur und Zuschauer und kommen damit einem baulichen Kardinalfehler gleich.

Mit der flachen Bauweise wollte man wohl die neue deutsche Harmlosigkeit oder Nettigkeit zum Ausdruck bringen - Letzteres gerade bei den Olympischen Spielen. Gleichzeitig war es der Schrei nach Anerkennung: “Wir sind doch nicht mehr so wie früher, bitte nehmt uns an” - so könnte man das ganze Szenario parabolisch umschreiben.
Überzeugen konnte der “Graue Maus - Stil” keinesfalls.