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 Wannsee-Konferenz

Vor 70 Jahren: 11 Mio. Juden

sollten ermordet werden

 

wannsee protokoll 2

 

Im eiskalten Winter 1941/42 trafen sich am 20. Jan. in Berlin 15 Personen, die zur Elite des nationalsozialistischen Regimes gehörten, um über die Vernichtung der Juden zu sprechen. Eingeladen hatte SS-Mann Reinhard Heydrich, Beauftragter für die Durchführung dieser sog. Endlösung. Heydrich war die rechte Hand Himmlers und hatte sich innerhalb des Systems schon zu Anfang im Rahmen der Röhm-Morde durch Brutalität und Skrupellosigkeit einen Namen gemacht.
15 hochkarätige Nazi-Funktionäre waren seiner Einladung gefolgt, davon hatten 13 das Abitur, 9 einen Dr.-Titel und 8 standen im Rang eines Staatssekretärs. Anwesend waren Vertreter verschiedenen Ministerien und hohe SS-Leute, nicht vertreten war die Wehrmacht.

Die Atmosphäre in der Gesprächsrunde war sicherlich etwas getrübt, durch den Rückschlag an der russischen Front, verursacht durch den kalten Winter. Allerdings zeichnete sich am 20. Januar 1942 bereits ab, dass es nicht wie bei Napoleon zu einem raschen Zusammenbruch kommen würde, sondern dass der Krieg noch länger dauern würde.
Heydrich präsentierte sich auf dieser Konferenz als der Zuständige, als der Beauftragte, als derjenige, der in der “Gesamtlösung der Judenfrage” das Sagen hat.
Vermutlich war die Herausstellung von Heydrichs Kompetenzen der Hauptzweck der ganzen Sitzung, denn die Mordmaschinerie war zu diesem Zeitpunkt längst im Gange und die Überlegungen, den Mord fabrikmäßig zu organisieren, waren bereits vorhanden.

Trotzdem ist die Konferenz von großer Bedeutung. Ohne Skrupel wurde von den Teilnehmern über die Durchführung eines Massenmordes an 11 Mio. Juden gesprochen. Detailliert hatte man die Anzahl der jüdischen Bevölkerung aufgelistet, die man vernichten wollte.
Auf der Konferenz wurde klar herausgestellt, dass man Abschied nimmt von allen Überlegungen einer Aussiedlung der Juden, beispielsweise nach Madagaskar und dass man nun ganz offiziell das Genozid-Verbrechen durchführen will, indem man die jüdische Bevölkerung in den Osten deportiert und dort vernichtet.
Der Plan wurde durchgeführt und, soweit möglich, umgesetzt. 6 Mio. Juden fielen dem nationalsozialistischen Wahn zum Opfer.

Nun liegt diese dunkle Stunde der deutschen Geschichte 70 Jahre zurück. Aus biblischer Sicht sind 70 Jahre eine bedeutende Zeiteinheit. Die Babylonische Gefangenschaft Israels dauerte 70 Jahre. Danach war Israel wieder frei. Gibt es 2012, nach  70 Jahren Wannsee-Konferenz, eine Zäsur in der deutschen Nachkriegsgeschichte? Die Bibel sagt: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.