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Papst und Williamson


Papst und Holocaust-Leugner Williamson

 

Papst Benedikt XVI. hatte die Wiederaufnahme von vier Bischöfen der Pius-Bruderschaft, darunter die des Holocaust-Leugners Williamson, veranlasst. Dieser Schritt des Papstes hat zu Recht für großes Unverständnis gesorgt,a_Krummstab_1w3_1_[1] da er einer Rehabilitierung Williamsons gleichkommt. Die jüdische Gemeinde drohte mit Abbruch der Beziehungen zum Vatikan. Zwischenzeitlich hat sich auch Frau Merkel geäußert und dem Papst nahe gelegt, ein deutliches Wort gegenüber Williamson zu sprechen. Der Papst fand diese Einmischung Merkels befremdlich, verlangt nun aber doch von Williamson sinnvollerweise den Widerruf seiner falschen Behauptung. Außerdem sprach der Papst von einer deutschen Medienkampagne gegen ihn und liegt hier sicherlich nicht ganz falsch.  Der Papst war bei den deutschen Medien noch nie beliebt und die Pius-Bruderschaft ist es auch nicht. Trotzdem ist Frau Merkel zuzustimmen. Doch so Recht Frau Merkel hat und so ungeschickt der Papst in Sachen Williamson agiert hat, so ist doch die Frage zu stellen, wie reagiert Frau Merkel gegenüber dem Iran, in welchem der Holocaust auch geleugnet wird und wie reagiert sie gegenüber der Türkei, die den Genozid an den Armeniern leugnet. Die gleiche Frage stellt sich auch gegenüber den Medien. Die Glaubwürdigkeit verlangt auch hier ein deutliches Wort.
Auch der Papst hat sich anlässlich seines Besuchs in der Türkei in der Hagia Sophia nach Mekka hin verneigt, aber den Genozid an den Armeniern nicht angesprochen – wo ist die Glaubwürdigkeit?

Der Papst wollte mit seiner Versöhnungsgeste gegenüber der Pius-Bruderschaft einen Beitrag zur Einheit der Kirche leisten, es ging ihm in dieser Sache nicht um den Holocaust. Benedikt Antisemitismus zu unterstellen, wäre völlig abwegig.

Der Versuch, auf den Islam zuzugehen ist sehr problematisch und auch sehr fragwürdig, zumal der Islam lehrt, dass Allah keinen Sohn habe und die zentrale Botschaft des Christentums darin besteht, dass Gott einen Sohn hat. Folglich können Gott und Allah nicht dieselbe Person sein. Das müssten der Papst und seine Kirche erfassen. Ist der Papst hier anderer Meinung, dann irrt er, wie eben auch Päpste und Konzile irren können. Die faktische Entschuldigung des Papstes wegen seines Regensburger Zitats war ein falsches Signal gegenüber dem Islam und dient auch nicht seiner Glaubwürdigkeit.

Das Ganze scheint nun eine komplizierte Gemengelage zu sein. Doch die Fakten sind klar: Der Holocaust ist nicht zu leugnen. Die Christenheit kann sich auf Basis der Lehre der katholischen Kirche nicht einen. Die Versuche einer Annäherung des Christentums an die Lehre des Islams sind verwerflich.

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