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Staatenbildung / Grenzverschiebung

Internationaler Gerichtshof

Kosovo - Unabhängigkeit

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Serbien hatte vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag geklagt gegen die Unabhängigkeit des Kosovo und ist gescheitert. Demnach ist die gewaltsame Losreißung dieses Landesteils von Serbien völkerrechtlich nicht zu beanstanden, obwohl Serbien bis heute nicht einverstanden ist mit dem Vorgehen der internationalen Staatengemeinschaft.
Der Fall Kosovo mag vielleicht so manchen Historiker an die Tschechoslowakei 1938 erinnern, als das Sudetenland abgetrennt wurde. Weder damals noch heute erfolgte die Abtrennung des Gebietes mit einer echten Zustimmung des betroffenen Staates. Es war der Druck von außen, der die Gebietsabspaltung bewirkte – damals wie heute.
Der Richterspruch aus Den Haag könnte von großer Bedeutung sein, sofern er für ähnliche Fälle in ähnlicher Weise anwendbar wäre. Es gibt viele Regionen in welchen Minderheiten unabhängig werden wollen vom Zentralstaat oder zumindest eine solche Frage im Raum steht. 
Dies gilt für Spanien im Falle der Basken und Katalanen, Frankreich steht vor der Korsika-Frage, Italien ist konfroniert mit der Süd-Tirol-Problematik, die Türkei mit der Kurdenfrage, aber auch im Falle in Großbritannien stellen sich solche Fragen und nicht  zuletzt in Belgien, das schon lange Zeit vor einer Zerreißprobe steht. Hat das Urteil eine Türe aufgemacht für weitere, nachhaltige Änderungen der Landkarten?

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